Kennen Sie das? Sie erleben einen schönen Moment. Sitzen in einem Konzert und werden von der Musik mitgenommen. Wandern auf einen Berg und genießen die Aussicht. Feiern mit der Familie Ihren Geburtstag und haben alle Lieben um den Kaffeetisch sitzen.
Wie erleben Sie diese schönen Momente? Als erfüllend, beglückend, erstaunlich, freudvoll …? Am liebsten wäre es Ihnen, der Moment würde nicht aufhören. O Augenblick, verweile doch, du bist so schön.
Manchmal empfinde ich da noch mehr, empfinde so einen Moment einen Tick weiter oder tiefer: als ein Geschenk. Dann ist der Moment immer noch schön. Aber schöne Momente bleiben auch unpersönlich. Ich beobachte sie. Doch wenn mir in einem Moment ein „Das ist ein Geschenk!“ über die Lippen kommt, dann ist das ein Moment speziell für mich. Mir zugedacht. Ich bin gerührt. Ich bin dankbar. Der Moment verbindet mich mit dem, der ihn mir schenkt, und ich sage ein ganz einfaches „Danke“.
Manchmal geht es mir so. Nicht immer. Das Gute sehen. Es als Geschenk empfinden, das kommt über mich. Andere helfen mir dabei, stecken mich mit ihrer Empfindung des Augenblicks, mit ihrer Dankbarkeit an.
Letztlich brauche ich Gottes Geist. Denn wenn ich damit rechne, dass Gott da ist, jetzt, dann bin ich auch bereit, das Gute zu sehen und es als Geschenk zu nehmen.
Pfarrer Sebastian Degkwitz