Mama lernt Deutsch

Team Mama lernt Deutsch

Unter diesem Motto findet seit dem 25. April im Gemeindehaus der Jubilatekirche jeden Montag ein Deutschunterricht für Ukrainerinnen statt.

An wendet sich dieser Kurs?

Nach Putins Überfall auf die Ukraine haben mehrere Waldperlacher Gruppierungen unter dem Dach der Jubilategemeinde überlegt, wie man den geflüchteten Frauen und Kindern und ihren Gastfamilien helfen könnte. Ein Problem war natürlich die Sprache. Mütter mit kleinen Kindern können nicht problemlos jeden Vormittag einen Kurs besuchen gehen. Genau für solche Fälle gründeten 2007 einige Frauen die Initiative „Mama lernt Deutsch“: Während die Kinder in der Schule sind, können geflüchtete Frauen einen Deutschkurs mit Kinderbetreuung besuchen. Ukrainische Schulkinder wurden sehr schnell in unseren Schulen integriert. Für Mütter kleinerer Kinder dagegen war es schwierig. Darum bieten wir einen Kurs nach dem Konzept von „Mama lernt Deutsch“ an.

Wie sieht so ein Kursvormittag aus?

Wir beginnen montags um 8.30 Uhr mit einem Frühstück. Kirsten hat bereits frische Brezen, Brötchen und Obst eingekauft, bereitet den Kaffee, dann kommen Renate und Anne. Gemeinsam werden die Tische gedeckt, die Unterrichtstafel herangeschoben, das Spielzeug aus dem Schrank geholt, und dann kommen schon die ukrainischen Frauen und Kinder. Wir frühstücken gemeinsam, und es breitet sich eine gelöste Atmosphäre aus. Dann beginnen Renate und Anne mit der Wiederholung des in der letzten Stunde Gelernten. Anschließend kommt Fleur und nimmt neue Wörter, Sätze, Redewendungen durch. Nach Möglichkeit kommen noch andere Helferinnen; sie unterstützen bei der Kinderbetreuung und wo immer es gerade nötig ist. Das Schöne und für uns Helferinnen Beruhigende ist: Wir arbeiten als Team zusammen; keine muss alles alleine stemmen.

Wie wird der Kurs angenommen? Was sind die größten Probleme?

Der Kurs wird sehr gut angenommen. Von den zunächst 13 Frauen sind einige schon wieder in die Ukraine zurückgekehrt, andere haben einen Platz in einem Integrationskurs bekommen, neue Teilnehmerinnen kamen hinzu. Doch es gibt inzwischen auch eine feste Gruppe von Frauen, die regelmäßig kommen. Freilich fällt Lernen den Frauen, die aus dem Krieg gekommen sind, nicht leicht. Wir möchten ihnen das Gefühl vermitteln, dass sie und ihre Kinder hier in Sicherheit sind und sie bei uns
immer willkommen sind.

Wie geht es weiter?

Wir hoffen natürlich inständig, dass für die Ukraine baldmöglichst eine diplomatische Lösung gefunden wird, bevor es zu noch mehr Toten und noch mehr Zerstörungen kommt. Doch für alle Fälle planen wir, im September den Kurs so wie bisher weiterzuführen.

Weitere Pläne, Wünsche?

Damit unser Kurs weitergehen kann, suchen wir noch Unterstützung, vor allem bei der Kinderbetreuung. Erzählen Sie von uns, empfehlen Sie „Mama lernt Deutsch“ weiter! Wir freuen uns über jede neue Teilnehmerin – und wir freuen uns über Verstärkung im Team (Kontakt über das Pfarrbüro).

Anne Kübel