Hilfe für die Ukraine in Putzbrunn

Kinder spielen beim "Ukraine Kinder-Fest" im Innenhof des Putzbrunner Kirchenzentrums
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Nach dem Angriff auf die Ukraine haben das Ökumenische Kirchenzentrum Putzbrunn und die Bettina-Heüveldop-Stiftung zusammengefunden. Wir möchten gemeinsam Angebote für die Kinder und Jugendlichen machen, die als neue Mitbürger*innen aus der Ukraine nach Putzbrunn gekommen sind. Am 8. Mai starteten wir mit unserem Gemeinschaftsprojekt „Kindernachmittag für alle ukrainischen Kinder aus Putzbrunn“ im Pfarrgemeindesaal von St. Stephan mit einem ehrenamtlichen Team und mir als Leitung von der Bettina-Heüveldop-Stiftung.

Unser Ziel ist, den Kindern und Mamas einen „Wohlfühlort“ zu bieten. Wir treffen uns im Stuhlkreis und singen unser Willkommenslied. Meistens folgen weitere deutsche Lieder, die wir mit den Kindern und Mamas einstudieren. Danach gibt jedes Kind einem anderen Kind ein Herz zum Naschen und fragt es zum Beispiel nach seinem Namen, wie es ihm geht oder nach einem anderen Thema, das wir bereits gelernt haben. Die Kinder sprechen Deutsch, um ihr Repertoire an deutschen Vokabeln spielerisch zu erweitern.

Es folgt eine Lerneinheit über Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs, zum Beispiel lernen wir verschiedene Früchte und deren Farben kennen. Hauptteil unseres Nachmittags ist ein kreatives Angebot, welches für alle Kinder neben des gemeinsamen Vesperns den vermutlich größten Stellenwert hat. Wir töpfern, basteln Blumen, arbeiten mit Knete und sonstigen Materialien. Auch lieben die Kinder das Pflanzen von Blumen in Töpfen. Ihre „Schätze“ dürfen die Kinder nach jedem Treffen mit heimnehmen. Freilich spielen wir auch miteinander, bei warmem Wetter sind Outdoorspiele sehr beliebt. Die entsprechenden Fragen wie zum Beispiel „Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser heute“ beherrschen die Kinder bereits perfekt.

Ein weiterer, sehr wichtiger Bestandteil unseres Nachmittags ist das gemeinsame „Brotzeitmachen“ oder „Vespern“. Dazu bereiten wir für jeden Nachmittag eine kleine Tafel vor, dabei helfen die Kinder fleißig beim Schnipseln und Vorbereiten der Speisen. Besonders viel Freude machte den Kindern im vergangenen Monat unsere selbst kreierte Pfannkuchentorte a la „Petterson und Findus“ Besonders dankbar sind wir um fünf „großen“ deutschsprachigen Mädels aus der Gemeinde, die sich spontan angeschlossen haben und unsere Gruppe unentwegt mit ihren tollen Ideen inspirieren und für „unsere“ ukrainischen Kinder wertvolle Ansprechpartnerinnen sind. Bei all dem, was wir tun, ist eine wunderbare Selbstverständlichkeit eingetreten. Die Kinder bewegen sich in den Räumlichkeiten wie in ihrem Spiel- oder Wohnzimmer. Die Mamas der jüngeren Kinder sind ebenfalls anwesend. Sie spielen ganz selbstverständlich mit, nutzen aber auch die Gelegenheit, um sich mit anderen Müttern auszutauschen. Spannend ist, dass es für die Kinder immer „normaler“ wird, dass sich ihre Mamas zurückziehen. Dieses Verhalten zeigt ihr Vertrauen uns gegenüber und sie wissen, und das ist für uns alle das Wichtigste: Wir sind an einem sicheren und geborgenen Ort. Sie lernen neue Menschen kennen, die gerne mit ihnen gemeinsam und zuverlässig ein Stück ihres Weges gehen werden.

Sie sind neugierig geworden und würden sich auch gerne engagieren: Der Helferkreis Asyl und die Bettina Heüveldop Stiftung freuen sich über alle, die sich gerne miteinbringen möchten. Insbesondere suchen wir immer wieder Menschen, die freie Kapazitäten haben, ein Kind beim Lesen oder Lernen zu unterstützen. Sowohl für die ökumenische Gemeinde als auch für die Bettina Heüveldop Stiftung ist klar: Wir bleiben solange, wie wir gebraucht werden und das von Herzen gern.

Tina Ossege, Ökumenische Gemeinde und Bettina Heüveldop Stiftung